Im Fokus des Seminars stehen vorrangig Gemälde des 15. Jahrhunderts, die in Florenz entstanden: Porträts und Werke mit biblischen Historien, Heiligenlegenden, mythologischen Themen und literarischen Erzählungen. Analysiert werden neben den ästhetischen und narrativen Prinzipien auch die historischen Kontexte und Funktionen der Gemälde, die die künstlerische Gestaltung ebenso mit bedingten wie die Vorgaben der Auftraggeber. Auf der Grundlage der Publikation von Michael Baxandall interessiert zudem das „period eye“, der historische Blick auf Kunstwerke, der auf vielfältige Weise durch das alltägliche Leben, Erfahrungen und Gewohnheiten geprägt war. Die Maler stellten sich weitgehend auf die visuelle Kompetenz ihres Publikums ein.

Einen weiteren roten Faden durch das Seminar bildet die kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Renaissance, der in den letzten Jahrzehnten mehrfach Gegenstand kunsthistorischer und historischer Forschung war.

Zur Einführung:

Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung im Italien des 15. Jahrhunderts, 1993 
oder eine andere Ausgabe, etwa 
Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung im Italien der Renaissance, 2012

Peter Burke: Die europäische Renaissance. Zentren und Peripherien, 2005

Jacques Le Goff: Geschichte ohne Epochen? Ein Essay, 2016