Rassistische Äußerungen und Stereotypisierungen, sowohl explizit als auch implizit, stehen in unserer heutigen Gesellschaft an der Tagesordnung, ebenso wie die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Einstellungen und nationalistischen Tendenzen in politischen Debatten. Ethnie und Migration sind dabei elementarer Bestandteil dieses Neo-Rassismus, der mithilfe unterschiedlicher Theorien (u.a. Balibar, Bhabha, Hall) eingeordnet und analysiert werden soll. Anhand des Beispiels Antiziganismus als eine Erscheinungsform dieses xenophoben Diskurses soll außerdem die besondere Rolle der Medien diskutiert werden. Analysegegenstand sind hier sowohl ausgewählte Folgen der Tatort-Reihe sowie Polit-Talkshows des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und Fallbeispiele aus den Print-Medien. Ein wichtiges Instrument stellt in diesem Zusammenhang Jürgen Links Interdiskurs-Theorie dar. Untersucht werden mithilfe filmwissenschaftlicher Methoden außerdem unterschiedliche Ebenen der Inszenierung, wie zum Beispiel Sprache, Montage, Bildausschnitt, Mis-en-scène... Es soll erarbeitet werden, wie die Grenze von Fiktion und Nicht-Fiktion im Interdiskurs Fernsehen verwischt, was dies für die Ebenen der Produktion und Rezeption bedeutet und wie anhand des medialen Diskurses erkennbar wird, was in einer Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit sag- und sichtbar ist. Angewendet werden sollen zudem Konzepte der Gender Studies, da der Inszenierung der Frau im Antiziganismus eine besondere Bedeutung zukommt.
Das Seminar ist aufgrund der Anwendung verschiedener kulturwissenschaftlicher Theorien und der Gewichtung auf die Analyse unterschiedlicher Medien insbesondere für die angewandten Studiengänge geeignet.
- Lehrende:r: Katharina Peters