Gesellschaft ist einerseits eine historisch vorgegebene, institutionell und kulturell geprägte, objektive Faktizität. Sie entsteht andererseits aus subjektiv sinnhaftem und intersubjektiv aufeinander bezogenem sozialen Handeln heraus, aus Interaktionen, sozialen Situationen und Wechselwirkungen, in denen Gesellschaft ausgestaltet, aktualisiert und verändert wird. Soziologie als Wissenschaft von der Gesellschaft hat die Welt, in der Menschen leben und zusammenleben, zum Gegenstand. Zugleich zeigt sie diese Welt in einem eigenen Licht – sie klärt über die historische Genese, die lebens- und alltagsweltliche Erfahrung, die praktische Herstellung und die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit auf. Wie entsteht soziale Ordnung? Wie kommt es zu sozialem Wandel? Welche Formen und Muster prägen Sozialität? Die Vorlesung führt in die geschichtlichen und begrifflichen Grundlagen der Soziologie, in die Architektur des Fachs sowie ausgewählte Konzepte, Ansätze und Problemstellungen des soziologischen Erkenntnisinteresses ein.