Das Ruhrgebiet hat aufgrund seiner industriellen Geschichte einen großen Strukturwandel durchlaufen. Viele Planungsinitiativen haben dazu beigetragen, innovative Netzwerke und Kooperationen zwischen den Kommunen zu schaffen, wie die IBA Emscher Park (1989-1999), die Kulturhauptstadt RUHR.2010 und die Grüne Hauptstadt Europas 2017. Die Internationale Gartenausstellung Ruhr Metropole 2027 (IGA 2027) soll eine vergleichbare positive Wirkung entfalten wie die vorangegangenen Initiativen.

Während das Konzept der IGA 2027 im Ruhrgebiet drei Ausstellungsebenen beinhaltet „Zukunftsgärten“, „Unsere Gärten“ und „Mein Garten“ - liegt der Fokus in diesem Projekt auf der Freiraumentwicklung rund um das Haus Scheppen, das Teil der dritten Ebene „Unser Garten“ ist, in der verschiedene dezentrale Projekte und regional bedeutsame Parks und Gärten vorgestellt werden, die ebenfalls aufgewertet und durch Themenrouten miteinander verbunden werden.

Das Ruhrtal mit dem Baldeneysee ist das bedeutendste Naherholungsgebiet der Stadt Essen und die Wiege des Ruhrbergbaus. Haus Scheppen im Ruhrtal ist eine kulturhistorische Denkmalanlage, die derzeit ein Gebiet für die Freizeitnutzung bietet.

Ziel des Projekts ist es, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, das den Raum um Haus Scheppen für eine naturnahe, ruhige Erholung aufwertet und ihn als Adresse am Baldeneysee definiert. Darüber hinaus soll ein Verkehrskonzept vorgeschlagen werden, das sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr verbessert. Außerdem sollen Lösungen für die am Gewässer bestehenden Nutzungskonflikte (z.B. Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer) umgesetzt werden. Die Freiraumplanung rund um das Gebiet von Haus Scheppen soll unter Einbeziehung der verschiedenen Nutzergruppen mit Hilfe der Öffentlichkeitsbeteiligung entwickelt werden.

Das A-Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen, Fachbereich Grün und Gruga, sowie dem Landschaftsarchitekturbüro Landschaft planen + bauen NRW GmbH durchgeführt.

Das A-Projekt wird in den ersten beiden Semestern des Bachelor-Studiengangs Raumplanung (B.Sc.) 2024/2025 abgeschlossen. Neben der Einreichung eines Exposés ist eine wesentliche Studienleistung im ersten Semester die Durchführung und Aufnahme der eigenständigen Datenerhebung und die Bestandsaufnahme des Umfeldes Haus Scheppen. Daran schließt sich die Erstellung eines Zwischenberichts als zentrale Studienleistung an. Die Zwischenergebnisse des Projekts werden auf dem Projektmarkt der Fakultät für Raumplanung vorgestellt und in einem Abstract zusammengefasst (Studienleistung: Zwischenpräsentation, Poster und Abstract). Im zweiten Semester werden auf der Grundlage der zuvor definierten Forschungsziele Planungs- und Gestaltungsempfehlungen für neue Freiraumnutzungen im Umfeld vom Haus Scheppen abgeleitet und planerisch entwickelt, um die Nutzungen verschiedener Gruppen zu regeln und die Leistungsfähigkeit der grünen Infrastruktur zu verbessern. Die Ausarbeitung eines Abschlussberichts inkl. Disputation bildet die abschließende Modulprüfung (unbenotet) des A-Projekts zum Ende des zweiten Semesters.

Übersicht Prüfungsformen und –Leistungen:  

- Modulprüfung: Abschlussbericht inkl. Disputation

 - Studienleistung A: Exposé

- Studienleistung B: Zwischenbericht

- Studienleistung C: Zwischenpräsentation, Plakat und Abstract im Rahmen des Projektmarktes

Das A-Projekt wird als Gruppenarbeit von in der Regel 13 Studierenden bearbeitet. Das Projektwiki des Studien- und Projektzentrums gibt Hinweise und Empfehlungen zur Projektarbeit.

Ausgewellte Quellen NBS 

Carayannis, E. G., & Rakhmatullin, R. (2014). The Quadruple/Quintuple Innovation Helixes and Smart Specialisation Strategies for Sustainable and Inclusive Growth in Europe and Beyond. Journal of the Knowledge Economy, 5(2), 212–239. https://doi.org/10.1007/s13132-014-0185-8

Höglund, L., & Linton, G. (2018). Smart specialization in regional innovation systems: a quadruple helix perspective. R&D Management, 48(1), 60–72. https://doi.org/10.1111/radm.12306

Sowińska-Świerkosz, B., & García, J. (2022). What are Nature-based solutions (NBS)? Setting core ideas for concept clarification. Nature-Based Solutions, 2, 100009. https://doi.org/10.1016/j.nbsj.2022.100009


Ausgewellte Quellen Bürgerbeteiligung

Möltgen-Sicking, K. (2019). Politische Partizipation und öffentliche Verwaltung in Deutschland – Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene und deren Bedeutung für die Verwaltung. In K. Möltgen-Sicking, H. Otten, M. Schophaus, & S. Vargas Cortes (Eds.), Öffentliche Verwaltung in Brasilien und Deutschland: Vergleichende Perspektiven und aktuelle Herausforderungen (1st ed., pp. 87–113). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27550-1_5

Möltgen-Sicking, K., Otten, H., Schophaus, M., & Vargas Cortes, S. (Eds.) (2019). Öffentliche Verwaltung in Brasilien und Deutschland: Vergleichende Perspektiven und aktuelle Herausforderungen (1. Auflage 2019). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27550-1

Sondermann, M. Kretzschmar_Hilse-Carstensen - Gerechtigkeit durch partizipative integrierte Planung. Retrieved from https://www.arl-net.de/de/system/files/Kretzschmar_Hilse-Carstensen%20-%20Gerechtigkeit%20durch%20partizipative%20integrierte%20Planung.pdf

Vetter, A., & Remer-Bollow, U. (2017). Bürger und Beteiligung in der Demokratie: Eine Einführung. Grundwissen Politik. Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13722-9